Herr Brück, Sie helfen Hoteliers, das Backoffice mit Hilfe moderner Cloud-Software zu digitalisieren. Wie verläuft die Entwicklung?
Den Wechsel in die Cloud verbinden viele Betriebe mit einer anderen Art von Software. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn es kommt auch auf die Prozesse an. Und damit meine ich alle Prozesse in einem Hotel. Sowohl die im Front Office, also am Gast, als auch die am Backoffice, wo wir ins Spiel kommen – besonders, wenn es um die Buchhaltung geht. Einige Unternehmen arbeiten in manchen Bereichen noch wie vor 20 Jahren. Dabei sind alle Möglichkeiten, zu digitalisieren, vorhanden. Das ist so wie beim Thema E-Mobilität: Technik und Infrastruktur stehen zur Verfügung. Jetzt geht es darum, die Unternehmen davon zu überzeugen, sich auf die Entwicklung einzulassen.
Welche Vorteile lassen sich aus einem digitalisierten Backoffice ableiten?
Ein digitalisiertes Backoffice bietet enorme Effizienzvorteile, steigert die Geschwindigkeit der Übermittlung und Auswertung von Daten und spart damit Zeit. Außerdem erschließt die Digitalisierung in vielen Fällen neue Möglichkeiten zu arbeiten und verschafft damit auch qualitative Benefits.
Es gibt eine ganze Reihe von Unternehmen, die den Hoteliers digitalisierte Backoffice-Prozesse anbieten. Welche Argumente sprechen für Filosof?
Wir verfügen über 30 Jahre Erfahrung in der Hotellerie, sind ein Teil der Branche. Bei uns ist der Kunde ebenso der Gast. In unserer Holding verfügen wir über eigene Hotels. Wir sprechen also die Sprache unserer Kunden, wissen, wo sie Hilfe brauchen, entwickeln unsere Software selbst und kennen daher ihre Bedürfnisse. Damit können wir den Betrieben der Branche eine einmalige Kombination aus fortschrittlicher Software und hochwertiger Beratung bieten. Im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern verstehen wir uns daher auch nicht als reiner Softwarehersteller, sondern als Möglichmacher der Digitalisierung.
Filosof ist von dem Technologie-Anbieter Scopevisio übernommen worden. Welche Vorteile hat das für die Kunden aus der Hotellerie?
Wir von Filosof verfügen über jahrzehntelange Erfahrung im Hotelmarkt, Scopevisio liefert die moderne Technik der Software-Entwicklung. Es ist die Kombination aus Wissen und Technik, die unser Angebot so stark macht und den entscheidenden Mehrwert liefert. Unsere Kunden erhalten zusätzlich nennenswerte Mehrwerte, wie ein eigenes Dokumentenmanagement sowie ein digitales Rechnungsbuch. Im Zuge der Übernahme gab es keinen personellen Ausverkauf bei Filosof. Wir sind nach wie vor hier und besser als je zuvor.
Inwieweit trägt die Pandemie dazu bei, dass ein digitaler Ruck durch die Branche geht?
Die Hoteliers haben erkannt, dass sie sich trotz Corona mit der Digitalisierung auseinandersetzen müssen.
… oder gerade wegen Corona?
Auch das. Die Hotellerie muss jetzt in der Krise bereit sein, ihre Abläufe auf den Prüfstand zu stellen. Und wir haben die Expertise, die Ideen und Lösungen, um ihr dabei zur Seite zu stehen. Das geht bei uns auch weit über die klassische Softwareentwicklung hinaus. So entwickelt die Scopevisio aktuell unter anderem eine App zur digitalen Kontaktdatenerfassung: UNDO (united doing). Die App steht für ein „gemeinsames Tun“ und ist unser Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie. Sie dient zur kostenfreien, digitalen Gästeregistrierung für Kunden, Geschäfte, Veranstalter, Restaurants und selbstverständlich Hoteliers, um die Einschränkungen durch die Pandemie rückgängig (undo) zu machen. Für uns ist das der gelebte Service am Gast.