Die Hotellerie geht durch einen langen Lockdown. Inwieweit nutzen die Betriebe in dieser Zeit die Chance, sich für das Thema E-Mobilität fit zu machen?
Wir führen Gespräche mit inhabergeführten Betrieben als auch mit Kettenhotels. Hoteliers sollten unbedingt auf eine integrierte Lösung achten, bei der von der Installation über die Abrechnung bis hin zur Wartung alles aus einer Hand geliefert wird. Ihnen ist bewusst, dass Lademöglichkeiten bei den Gästen mittlerweile hoch im Kurs stehen und zum buchungsrelevanten Kriterium werden.
Wirelane bietet der Branche nicht nur die für Elektromobilität notwendige Hardware an, sondern auch die entsprechende Technologie: Welche Leistungen umfasst Ihr Angebot?
Wir sind eine E-Mobility & CPO (Charge Point Operator bzw. Betreiberplattform), auch Platform as a Service (PaaS) genannt, bieten die ganze Welt der E-Mobilität und Ladeinfrastruktur auf einer Plattform. Herzstück unserer Lösung ist die Wirelane OS Software, ein Chargepoint Operating System. Es ermöglicht unseren Kunden den Betrieb ihrer Ladepunkte oder Ladeparks – unabhängig vom Hersteller – und den Einstieg in die Welt des Ladepunkt-Roamings, bildet alle Informationen über den Ladevorgang, das Einstellen und Verwalten der Tarife bis hin zur Abrechnung ab – außerdem das Lastmanagement, wodurch teure Lastspitzen vermieden und Kosten eingespart werden. Hinzu kommt das Thema Payment: Wenn keine PMS-Integration gewünscht wird, ist die Zahlung direkt an der Ladesäule möglich. Wir übernehmen die Zahlungsabwicklung und Rechnungsstellung für das Hotel. Dazu kommt der After Sales Services mit Support und Wartung. Um die Rechtssicherheit rund um das Thema Ladeinfrastruktur zu gewährleisten, arbeiten wir mit der Rechtsanwaltssozietät ‚Spirit Legal‘ zusammen, erfüllen rechtliche Anforderungen wie Ladesäulenverordnung, Eichrechtskonformität und Datenschutz.
„Die Ladesäule ist das WLAN von morgen“, haben Sie kürzlich im Experten-Talk connectedby geäußert. Welche Entwicklung sagen Sie voraus?
Hotels, die in Zukunft keine Ladesäule haben, werden für Gäste bald nicht mehr attraktiv sein. Wer die Lademöglichkeit im eigenen Haus hat, verfügt über einen handfesten Vorteil gegenüber Wettbewerbern.
Sind sich die Hoteliers der Wichtigkeit des Themas mittlerweile bewusst?
Ja. Nachhaltigkeit verbessert ihr Image und beeinflusst die Kaufentscheidungen der Verbraucher. Der Wettbewerbsdruck steigt schnell, denn kaum ein Markt hält Möglichkeiten für so unterschiedliche Player bereit: Tankstellen, Energieanbieter, städtische Gemeinden, Supermärkte, Restaurants und natürlich Hotels. Sie alle können Kunden jetzt die Möglichkeit bieten, das Laden reibungslos in den Tagesablauf zu integrieren und sich dadurch einen Vorsprung im Geschäft mit den Ladesäulen zu verschaffen.
Inwieweit wird E-Mobilität von den Buchungsportalen als Differenzierungskriterium hervorgehoben?
Auf den Buchungsportalen der OTA ist die Suche nach Ladesäulen bereits implementiert. Kunden mit E-Autos suchen explizit nach Ladesäulen in der Suchleiste der OTA Portale. Hinzu kommt, dass viele Firmenkunden, die Verträge mit Hotels haben, diese im RFI (Request for Information) Prozess abfragen.
Welche Bezahlmöglichkeiten bieten Sie Kunden an?
Wir bieten den Hoteliers flexible Bezahlmöglichkeiten: Kaufen, leasen oder das liquiditätsschonende “Charging as a Service, bei dem für den Hotelier keine Kosten anfallen – wir finanzieren und das Hotel zahlt über die Stromabgabe zurück. Des Weiteren können Hotels jetzt installieren und haben bis zum 31. Dezember 2021 Zeit, zu zahlen. Die Betriebe leiden in der Pandemie und wir möchten sie damit tatkräftig unterstützen.
Hakan Ardic…
… ist Vice President Hospitality & Mobility für das Unternehmen Wirelane, ein Full-Service-Provider für E-Mobilität. Er kommt aus der Reisebranche, wirkte in führenden Positionen für renommierte Unternehmen wie Expedia, Thomas Cook sowie für das Mobility-Start-Up Blacklane.