Das Marktvolumen investmentrelevanter Hotels in Deutschland erreichte 2018 57,5 Milliarden Euro und damit wieder einen Rekordwert. Wie Union Investment und bulwiengesa in ihrer aktuellen Analyse ermittelt haben, ist der Marktwert gegenüber 2017 um rund 9,5 Prozent gestiegen. Gründe dafür sind nach Angabe der Unternehmen das anhaltend hohe Bauvolumen neuer Hotelflächen sowie die Wertsteigerung im Bestand. Die wirtschaftliche Situation vieler Hotels habe sich 2018 erneut verbessert.
„Die marktseitigen Rahmenbedingungen für Hotels in Deutschland sind unverändert gut. Die Übernachtungszahlen wuchsen 2018 mit einem Plus von 4 Prozent gegenüber 2017 stärker als sonst in den letzten zehn Jahren. Und bei rund 80 Prozent der Tophotels liegen die Umsätze gegenüber dem Vorjahr im Plus“, kommentiert Dierk Freitag, Bereichsleiter und Partner bei bulwiengesa. „Was den Wertzuwachs betrifft, wurden unsere Erwartungen vom letzten Jahr um 4,5 Prozentpunkte übertroffen.“
Auffallend seien die Wertzuwächse im Upscale-Segment, das 2018 mit einem RevPar, also dem Umsatz pro verfügbarem Zimmer, von rund 91 Euro eine gute Performance zeigte. Der Upscale-Hotellerie sind knapp 44 Prozent der insgesamt rund 396.400 Zimmer zuzurechnen, die von Union Investment und bulwiengesa deutschlandweit als investmentrelevant eingestuft wurden.
„Die Wertzuwächse im Upscale-Segment bestätigen uns in unserer Strategie, unsere Investitionen in den Bestand weiter auszubauen, wie aktuell im 5-Sterne-Superior Steigenberger Hotel in Hamburg oder im InterConti in Berlin“, sagt Martin Schaller, Leiter Asset Management Hospitality bei der Union Investment Real Estate GmbH.
Die Marktexperten rechnen perspektivisch aber mit stärkeren Mengen- und damit Wertzuwächsen im Economy- und Midscale-Segment, da sich für diese Segmente flächendeckendere Entwicklungsperspektiven in Deutschland ergeben würden. Die Markenhotellerie setze verstärkt auf die Entwicklung von Zwei- und Drei-Sterne-Betrieben beziehungsweise vergleichbaren Kategorien jenseits deutscher Großstädte.
„In zahlreichen deutschen B- und C-Städten lässt sich ein hohes Wachstumspotenzial erkennen“, so Schaller. „Durch Projektkäufe wie zuletzt in Oberhausen, Dresden und Eschborn wollen wir hier unser Portfolio sowohl um klassische Formate als auch Longstay-Konzepte gezielt weiterentwickeln.“
Das Marktwertmodell zeigt, dass das Marktvolumen in der Gruppe deutscher Städte mit einer Einwohnerzahl zwischen 100.000 und 500.000 investmentrelevanter Hotels 2018 stärker zulegte, als in der Gruppe der Großstädte mit über 500.000 Einwohnern (ausgenommen Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg und München).
Deutschlandweit lag der ermittelte durchschnittliche Wert pro Hotelzimmer 2018 bei rund 145.200 Euro und damit rund 4.700 Euro über dem Wert des Vorjahres. Der durchschnittliche Wert eines Vier-Sterne-Hotelzimmers beträgt rund 165.000 Euro, der eines Zwei-Sterne- oder Economy-Hotel-Zimmers rund 119.400 Euro.