Der deutsche Hotelinvestmentmarkt ist im ersten Halbjahr 2017 nicht an das Ergebnis vom vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres herangekommen, wie Colliers International meldet. Das Transaktionsvolumen belief sich demnach auf gut 1,7 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 19 Prozent entspricht. Andreas Erben, Geschäftsführer von Colliers International Hotel: „Auffällig zeigte sich weiterhin der Rückgang von Portfolioverkäufen, der auf ein immer knapper werdendes Angebot auf dem Hotelinvestmentmarkt hindeutet. Wurde im Vorjahr noch fast die Hälfte des Transaktionsvolumens durch zum Teil auch großvolumige Paketverkäufe erwirtschaftet, waren es dieses Jahr 21 Prozent oder gut 350 Millionen Euro am Transaktionsvolumen. Einzeltransaktionen zeigten sich weiter stark und trugen mit knapp 1,4 Milliarden Euro (79 Prozent) den Löwenanteil zum Transaktionsvolumen bei. Als größter Single-Deal im zweiten Quartal wurde der Verkauf des 4-Sterne-Pullman-Hotels in München an einen REIT aus Singapur verzeichnet.“
In der Investorengunst besonders hoch standen weiterhin Vier-Sterne-Hotels, auf die 55 Prozent des Transaktionsvolumens entfielen. 23 Prozent gingen auf das Konto der Drei-Sterne-Häuser, neun Prozent auf das der Zwei-Sterne-Hotels. Nur knapp dahinter reihten sich Boarding-Häuser ein, die „zu einer ernstzunehmenden Investmentalternative avancieren“, wie es bei Colliers heißt. Der Rest entfiel auf Ein- und Fünf-Sterne-Hotels.
Rund zwei Drittel der Investitionen verteilten sich auf Bestandgebäude, im Vergleich zum Vorjahr ging ihr Anteil allerdings um 6 Prozentpunkte auf 66 Prozent zurück. Auf Projekte, in Bau befindliche Objekte sowie Neubauten, entfielen zusammen rund 26 Prozent.
Vermögensverwalter investierten rund 510 Millionen Euro in deutsche Hotelobjekte, was einem Anteil von rund 30 Prozent am Transaktionsvolumen entspricht und verglichen mit dem Referenzzeitraum des Vorjahres eine Steigerung um 21 Prozentpunkte bedeutet. Dahinter platzierten sich offene Immobilienfonds und Immobilienspezialfonds, die 17 Prozent zum Transaktionsvolumen beisteuerten. Private Investoren und Family Offices belegten mit rund 290 Millionen Euro den dritten Platz.
Projektentwickler und Bauträger konnten in diesem Jahr mit fast 490 Millionen Euro den esrten Platz auf Seiten der Verkäufer zurückgewinnen. Dahinter reihten sich mit 420 Millionen Euro Corporates und Eigennutzer ein. Opportunity Fonds und Private Equity Fonds folgten mit einem Volumen von rund 260 Millionen Euro.
Andreas Erben gibt einen Ausblick für das Gesamtjahr 2017: „Trotz der Tatsache, dass der deutsche Hotelinvestmentmarkt nach mehreren Rekordquartalen erstmals wieder ruhigere Töne angeschlagen hat, kann davon ausgegangen werden, dass sich das Transaktionsvolumen, aufgrund von einem meist stärkeren Jahresendspurt und der bestehend hohen Nachfrage an Hotelimmobilien, dem Rekordergebnis aus 2016 annähern kann.“