In der leerstehenden Kirche St. Elisabeth in Aachen wird in den kommenden Monaten ein kleines Hotel entstehen. „Hotel Total“ heißt das Projekt von Patricia Yasmine Graf, Julia Graf und Anke Didier, allesamt ausgebildete Designerinnen oder Eventmanagerinnen. „Wir wollen damit etwas mehr Weltoffenheit in das provinzielle Aachen bringen“, so die drei Initiatoren.
Nach dem Vorbild von ähnlichen Hotelkonzepten, wie es sie schon in Wien oder Amsterdam gibt, wollen die drei in der Kirche gemeinsam mit Flüchtlingen und Langzeitarbeitslosen dieses „Pop-Up“-Hotel aufbauen. Bei „Pop-Up“-Konzepten werden leerstehende Räumlichkeiten nur für einen vorübergehenden Zeitraum genutzt. Auch das „Hotel Total“ soll ab Sommer 2016 für vorerst nur drei Monate geöffnet sein.
Beim Hotelbetrieb sollen neben den Beschäftigten, die bis dahin für ihre Aufgaben geschult werden, auch die künftigen Gäste sowie die Anwohner eingebunden werden. „Es soll zu einem Treffpunkt im Viertel werden, und was läge da als Begegnungsort näher als eine Kirche“, so Patricia Yasmine Graf. Vom Erfolg ist Mit-Initiatorin Julia Graf überzeugt: „Die Leute wollen auf Reisen heutzutage etwas anderes erleben als die anonymen Hotelklötze. Dazu passen solche neuartigen Übernachtungsmöglichkeiten.“
Das Projekt wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Die gemeinnützige Arbeitsmarktförderungsgesellschaft „Low-Tec“ wird zusammen mit Flüchtlingen die Räume umbauen und Studenten des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Fachhochschule Aachen kümmern sich um Businesspläne und Marktforschung.