Der Autor Marcus Hess ist VP Sales Central Europe von Busy Rooms.
Immer neue Hotelmarken erscheinen auf dem Markt. Vor allem große Hotelkonzerne bringen laufend neue Subbrands an den Start – oft durch die Übernahme kleinerer Hotelgruppen. Was auf den ersten Blick wie ein strategischer Schachzug wirkt, wirft eine zentrale Frage auf: Ist das alles wirklich sinnvoll?
Für Einzelhotels kann der Anschluss an eine Marke Vorteile bieten: Sichtbarkeit, Image, klare Positionierung und nicht zuletzt ein Gefühl der Zugehörigkeit. Bei Hotelgruppen hilft Branding dabei, Zielgruppen besser zu segmentieren – von Luxus bis Budget, von Business bis Leisure.
Aber: Verstehen die Gäste diese Unterscheidungen überhaupt noch? Wenn jeder Anbieter plötzlich fünf oder mehr Marken im Portfolio hat, wird es schnell unübersichtlich. Können die neuen Brands/Subbrands in diesem Markendschungel überhaupt noch gute Umsätze erzielen?
Echte Markentreue lässt sich in diesem Umfeld wahrscheinlich nur schwer aufbauen – zu austauschbar wirken die Konzepte. Und doch: Der Markenboom ist Realität. Die Frage ist also nicht mehr, ob man mitzieht, sondern wie man damit umgeht.
Hier kann Technik eine Lösung sein. Die Systemlandschaft in vielen Häusern ist oft nicht auf eine Multi-Brand-Strategie ausgelegt. Klassische PMS und Channel Manager stoßen schnell an ihre Grenzen. Wenn jedoch ein zentrales CRS (Central Reservation System) eingesetzt wird, sieht die Welt schon anders aus: Performance, Preise, Angebote – alles lässt sich zentral steuern und verwalten. Jede Software in der Systemlandschaft macht das, was sie am besten kann. Wir nennen es „Kernkompetenz der Systeme“.
Ein gut aufgesetztes CRS schafft Übersicht, Flexibilität und Effizienz über alle Marken hinweg. Reporting, Ratenmanagement, Promotion und Automatisierungen werden erheblich vereinfacht. So bleibt auch bei vielen Subbrands der operative Aufwand überschaubar – und die Kontrolle beim Hotelier.
Die technische Einbindung neuer Marken wird damit auch noch einfacher. Und wenn ein Subbrand irgendwann nicht mehr passt? Kein Problem: Mit der richtigen Struktur lässt sich auch das sauber und ohne großen Aufwand wieder trennen.
Fazit für Hoteliers: Wer sich für eine flexible, zukunftssichere Systemlandschaft entscheidet, dem stehen alle Möglichkeiten offen. Eine strukturierte System-Umstellung ist heute keine große Herausforderung mehr.