Rund um diese Frage wird bei der Green Lobby auf der weltgrößten Messe für Tourismus ITB Berlin diskutiert. Die hochkarätig besetzte Talk-Runde (siehe unsere Ankündigung auf nebenstehender Seite) geht unter anderem der Frage auf den Grund, inwieweit die Unternehmen der Branche einem Check ihrer nachhaltigen Bemühungen Stand halten.
Nachhaltigkeits-Ratings basieren auf ESG-Kriterien, die darüber Auskunft geben, ob analysierte Unternehmen Mindestanforderungen erfüllen. Zugrunde liegt eine detaillierte Analyse, die die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens auf einer Skala einordnet. Allen Interessierten wird dadurch die Möglichkeit eingeräumt, nur Unternehmen/Hotelbetriebe zu berücksichtigen, die beispielsweise zu den besten zehn Prozent (sogenannter „Best-in-Class-Ansatz“) zählen.

ESG-Kriterien sind Leitprinzipien für Unternehmen, Investoren, Institutionen und Kreditgebern. Sie dienen als Grundlage zur Bewertung von Umweltauswirkungen, sozialen und gesellschaftlichen Folgen als auch zur Beurteilung der Unternehmensführung. Die Abkürzung „ESG – Environmental, Social, Governance“ steht für die drei zentralen Anliegen der Nachhaltigkeit in der Finanzwelt und der Unternehmensführung. Sie werden immer häufiger als Basis für Investitionsentscheidungen herangezogen.
Um die Klima- und Energieziele der Europäischen Union (EU) zu erreichen, ist es notwendig, Investitionen in nachhaltige Projekte und Aktivitäten zu lenken. Zur Erfüllung dieser Ziele wurde 2020 die EU-Taxonomie-Verordnung (2020/852/EU) erlassen. Diese Verordnung etabliert ein einheitliches Klassifizierungssystem für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten. Die EU-Taxonomie wird eine wesentliche Rolle bei der Umlenkung von Kapitalströmen in Richtung nachhaltiger Investitionen spielen und ist daher, wie im European Green Deal festgehalten, wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen EU bis zum Jahr 2050.
Eine ganze Reihe von Maßnahmen soll sicherstellen, dass die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 (Deutschland: -65 Prozent) sinken. Unternehmen, die zur nichtfinanziellen Berichterstattung verpflichtet sind, müssen bereits seit 2021 gemäß der neuen EU-Taxonomie Angaben zu ökologisch nachhaltigen Umsatzerlösen, Investitionen (Capex) und Betriebsaufwendungen (Opex) machen.
