Der Autor Florian Augustin ist Deputy CEO von HotelPartner.
Die Hotellerie befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel und mit ihr die Art und Weise, wie Preise gestaltet werden. Automatisierung, datengetriebene Strategien und personalisierte Angebote sind längst keine Zukunftsvision mehr – sie sind essenziell, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch wie sieht die Preisgestaltung von morgen konkret aus? Florian Augustin, Deputy CEO & CCO von HotelPartner Revenue Management, zeigt auf, worauf Hoteliers heute setzen sollten.
Von festen Zimmerraten zur dynamischen Preisstrategie
Grundlage erfolgreicher Preisgestaltung ist die richtige Strategie. Während die Stadthotellerie oft von einer hohen, natürlichen Nachfrage profitiert, müssen andere Betriebe Nachfrage generieren, besonders solche in saisonalen Märkten und abgelegenen Destinationen.
Dabei reicht es nicht mehr aus, Preise gelegentlich anzupassen. Kontinuierliche Marktbeobachtung, flexible Reaktionen auf Nachfrageveränderungen sowie eine enge Verzahnung von Revenue Management und digitalem Marketing sind der Schlüssel, um das Potenzial auszuschöpfen.
Von standardisierten Angeboten zu gezielter Personalisierung
Die klassische Methode, allen Gästen denselben Newsletter mit Pauschalrabatten zuzusenden, verliert an Wirkung. Reisende erwarten maßgeschneiderte Angebote, die auf ihre Bedürfnisse und ihr Buchungsverhalten abgestimmt sind.
Beispiel: Ein Hotel stellt fest, dass für einen Zeitraum noch viele Zimmer verfügbar sind. Statt wahllos Rabatte an alle Gäste zu senden, richtet sich das Hotel an jene Kunden, die in der Vergangenheit kurzfristig gebucht haben und nun ein personalisiertes Angebot bekommen – beispielsweise über WhatsApp. So wird nicht nur die Conversion-Rate gesteigert, sondern auch die Kundenbindung gestärkt.
Next-Level-Pricing: Künstliche Intelligenz und Echtzeitdaten nutzen
Moderne Systeme erkennen die Buchungsmuster eines Gastes und reagieren in Sekunden auf seine Bedürfnisse.
Beispiel: Ein Stammgast besucht die Hotelwebseite, um nach Verfügbarkeiten zu suchen. Das System erkennt ihn, weiß, dass er regelmäßig die Spa-Suite bucht und hohe Zusatzumsätze generiert. Sofort erscheint daraufhin ein Angebot: „Sichern Sie sich 20 Prozent Rabatt auf Ihre Lieblingssuite – exklusiv für Sie!“ Diese automatisierte Ansprache erhöht die Buchungswahrscheinlichkeit erfahrungsgemäß.
Revenue Management und Marketing – ein eingespieltes Team
Optimales Pricing erfordert enge Zusammenarbeit zwischen Revenue Management, Marketing und Datenanalyse. HotelPartner Revenue Management setzt deshalb auf strategische Partnerschaften, um Hotels bei der kommerziellen Steuerung zu unterstützen.
Technologie allein reicht nicht – es braucht Experten, die sie strategisch einsetzen, betont Florian Augustin. Wir stellen neben innovativer Technologie vor allem Fachwissen bereit, damit Hotels optimal positioniert werden können.
Mehr als Zimmerpreise: Wie Hoteliers den Gesamtumsatz maximieren
Die Zukunft des Pricings umfasst weit mehr als nur den Zimmerpreis. Erfolgreiche Hotels setzen verstärkt auf datenbasiertes Upselling, um den Umsatz pro Gast zu steigern.
Beispiel: In Las Vegas sind Zimmerpreise oft sekundär, da Hotels ihren Hauptumsatz mit Zusatzangeboten generieren. Diese Strategie kann auch in der klassischen Hotellerie angewendet werden – durch Angebote für Spa-Behandlungen, Restaurants oder exklusive Erlebnisse, die den richtigen Gästen zur richtigen Zeit unterbreitet werden.
Fazit: Wer heute handelt, sichert sich den Marktvorteil von morgen
Die Zukunft des Pricings ist dynamisch, datengetrieben und personalisiert. Doch trotz aller Automatisierung bleibt strategisches Know-how entscheidend. Hotels, die zukunftsweisende Technologien mit durchdachter Strategie kombinieren, steigern nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit, sondern maximieren auch ihren Profit.