HGK-Chef redet Klartext

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HGK-Chef redet Klartext

Daniel Günther, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, hat es sich mit dem Gastgewerbe verscherzt. Sein Vorschlag, angesichts der Energiekrise im Winter auf Wellness-Angebote in Hotels zu verzichten, löst in der Branche einen Aufschrei aus.

Dr. Urban Uttenweiler, Vorstandsvorsitzender der HGK, findet deutliche Worte: „Unternehmer sind es gewohnt, Herausforderungen zu parieren, abzuwägen und ohne Kenntnis aller Parameter in kürzester Zeit Entscheidungen zu treffen – und für diese gerade zu stehen. Empfehlungen der Politik, wie diese Professionals ihren Job zu machen haben, sind überflüssig und fehl am Platz.“ Zumal völlig unstrittig sei, dass nicht der Staat der bessere Entrepreneur ist. Der HGK-Chef: „Umso unverständlicher ist die Fortsetzung der platten, wenig smarten und immer mehr als anmaßend empfundenen Pandemie-Politik. Dazu gehörten zuletzt auch persönliche Statements aus Berlin zur Duschdauer und -temperatur, die naturgemäß nicht verfangen. Die Healthcare-Branche muss sich angeblich mit 222 Erlassen und Verordnungen auseinandersetzen, die die Gesundheitsminister Spahn und Lauterbach in den letzten zweieinhalb Jahren verfügt haben und dafür – und nicht etwa für die Pflege von Patienten – Personal einstellen.“ Auch die Hospitality-Branche fühle sich von dem überbordenden, behördlich verfügten Micro-Management bis zum Äußersten gegängelt, sagt Uttenweiler und verweist dabei auf Gespräche mit Hoteliers, Restaurant-Chefs und Caterern. Der Branchen-Experte: „Ja, es ist unerlässlich, Energie zu sparen, und dies nicht erst seit der Krise. Ein Hotelier mit Wellnessbereich und Energiekosten von zehn Prozent vom Nettoumsatz und darüber weiß – und dies nicht erst heute – am besten, wie er die Energie-Triage in seinen Häusern im Sinne eines bestmöglichen Einsatzes knapper und teurer Ressourcen vornimmt. Also bitte nicht gestandenen Unternehmern immer wieder aufs Neue durch staatliche Eingriffe das eigene Ringen um die verträglichste Lösung absprechen.“