ITB Berlin und Statista Q wagen den Blick in die Zukunft: Statistas Mobility Market Outlook (MMO) prognostiziert für 2022 ein Wachstum der weltweiten Reisebranche um voraussichtlich 48 Prozent auf über 637 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2023 wird die Branche demnach mit fast 756 Milliarden Dollar das Vorkrisenniveau um rund fünf Prozent übertreffen. Die stärksten Wachstumsraten 2022 werden neben Kreuzfahrten (+180 % zum Vorjahr) für die Hotellerie prognostiziert: Mit 57 Prozent wächst die Hotellerie als größtes Marktsegment im Tourismus voraussichtlich stärker als Privat- und Ferienwohnungen sowie Pauschalurlaube.
Den Krisen zum Trotz scheinen die Deutschen ihre Lust auf Reisen und Urlaube wiederzuentdecken. Laut Global Consumer Survey (GCS) von Statista planen über 62 Prozent der reisenden Deutschen mindestens einen Trip in den kommenden zwölf Monaten. Dr. Bernd Eisenstein, Direktor des Deutschen Instituts für Tourismusforschung, sieht darin im Gespräch mit dem Magazin watson eine Art Nachholeffekt: „Die Reiselust hat sich während der Zeit mit umfassenden Restriktionen aufgestaut und kommt jetzt verstärkt zur Geltung.“ Dieser Effekt ist auch an anderer Stelle sichtbar. Dem Bundesverband der Luftverkehrswirtschaft zufolge werden im touristischen Segment drei Prozent mehr Sitzplätze angeboten als im Sommer 2019. Allgemein steht Europa bei den Deutschen Urlaubern hoch im Kurs. Laut GCS planen 54 Prozent der Menschen, die im aktuellen Jahr reisen möchten, ihren Urlaub in Europa, Asien belegt mit 18 Prozent auf dem zweiten Platz.