Die Auswirkungen der COVID-19 Krise auf die Stadthotellerie sind dramatisch. Martin Schaffer (Foto), Geschäftsführender Partner bei MRP hotels: „Die Auslastung ist in den deutschsprachigen Städten im Mai auf 5% gesunken, im Juni hat sie in den geöffneten Hotels 20% betragen. Würden alle – und nicht nur die tatsächlich offenen – Hotels berücksichtigt werden, beträgt die Auslastung 11%. In vielen Großstädten sind aber nach wie vor rund 50% der Hotels geschlossen.“
MRP hotels erwartet, dass Freizeitreisende langsam, aber deutlich schneller als Geschäftsreisende in die Städte zurückkehren. Das internationale Geschäft werde dabei deutlich langsamer zurückkommen als das nationale. „Was wir anhand der Bettenzahlen außerdem beobachten ist, dass viele Märkte über Jahre hinweg Überkapazitäten aufweisen werden – besonders dann, wenn Development-Projekte auf den Markt kommen. Neue Hotels werden veraltete Betriebe verdrängen“, so Schaffer.
Auf der wirtschaftlichen Seite sehen sich Betreiber und Eigentümer
neuen Herausforderungen gegenüber. Schaffer: „Hoteliers, Eigentümer und Banken benötigen eine flexiblere Form der Zusammenarbeit und müssen sicher auch Verträge neu ausgestalten.“ Viele Betreibergesellschaften gerieten ohne Zuschüsse, Garantien und Pachtreduktionen an die Grenze ihrer finanziellen Leistungsmöglichkeiten. Auch dadurch bedingt, dass zahlreiche Eigentümer Bank- und Corporate-Garantien ziehen wollen. Der Abschluss von neuen, gut besicherten Pachtverträgen werde für Betreiber unter diesen Umständen schwieriger als je zuvor.