In Deutschland werden 2019 so viele Hotelzimmer fertiggestellt wie noch nie. Das prognostiziert eine Studie des Projektentwicklers benchmark. REAL Estate und des Analyseunternehmens bulwiengesa. Die Ergebnisse der Untersuchung basieren auf einer Analyse der Bautätigkeit im Hotelsegment für Neubauten mit mindestens 40 Zimmern. 2019 erwarten die Experten die Fertigstellung von 27.612 Hotelzimmern, verteilt auf 173 Betriebe – ein Zuwachs von rund 70 Prozent gegenüber den 16.282 Zimmern im Vorjahr (Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre: 12.406 Zimmer). Die prozentual stärksten Zugewinne werden in B- und C-Städten erwartet.
Zuletzt konnten die überdurchschnittlich hohen Fertigstellungszahlen in den vergangenen drei Jahren vom Markt verkraftet werden, wie benchmark. REAL Estate und bulwiengesa unter Verweis auf Daten der Statistischen Landesämter schreiben. Demnach gab es eine zunehmende Bettenauslastung von 38,2 Prozent (Jahr) auf 47,7 Prozent im Jahr 2018. Das sei vor allem zurückzuführen auf eine steigende Zahl an Übernachtungen, 2018 waren es 265 Millionen. Die meisten Übernachtungen gab es in Berlin, München, Hamburg und Frankfurt. Die Autoren der Studie sehen deshalb trotz des steigenden Angebotes nur „geringe Verdrängungseffekte“. In Städten wie Hamburg und Düsseldorf komme es allerdings zu „leichten Auslastungsrückgängen“.
„Der deutsche Hotelimmobilienmarkt entwickelt sich weiterhin dynamisch und ist gerade für institutionelle Investoren interessant. Der Markt reift jedoch zunehmend und eine sorgfältige Due Diligence ist gerade vor den ersten Anzeichen einer sich abkühlenden Konjunktur eine Pflichtaufgabe. Investoren und Entwickler sollten daher Teilmärkte und das Produkt sehr genau verstehen“, kommentiert Götz U. Hufenbach, geschäftsführender Gesellschafter der benchmark. REAL Estate die Ergebnisse.
Silvia Beck, Niederlassungsleiterin der bulwiengesa AG in Frankfurt, sagt: „In den letzten Jahren wurden deutlich mehr neue Hotels in Deutschland gebaut. Lange Zeit konzentrierte sich die Bauaktivität vor allem auf die deutschen A-Städte. Inzwischen rücken auch immer mehr Mittelstädte in den Fokus von Projektentwicklern und Investoren. Da sich gleichzeitig die touristische Nachfrage positiv entwickelt, dürften sich die Verdrängungseffekte insgesamt in Grenzen halten. Deutlich zu erkennen ist auch 2018 wieder die starke Expansion der Kettenhotellerie der vergangenen Jahre – über 82 Prozent aller realisierten Zimmer werden von Hotelketten betrieben.“