Mächtige Pläne mit Mixed-use

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Mächtige Pläne mit Mixed-use

Premier Inn setzt für die Expansion in Deutschland einen Fokus auf gemischt genutzte Stadtquartiere und Projekte. Vom „Einbringen des Mietvertrags in das Projekt bis hin zur selbständigen Entwicklung des Hotels in einem Joint Venture mit einem Büro-, Wohn- oder Einzelhandelsentwickler“, sei dabei vieles denkbar, heißt es vom Unternehmen. Die britische Muttergesellschaft von Premier Inn, die an Londoner Börse notierte Whitbread PLC, hat bereits rund eine Milliarde Pfund in die Expansion in Deutschland investiert und plant jährlich weitere 200 bis 300 Millionen Pfund Kapital zur Verfügung zu stellen. Whitbread sieht ein Potenzial von zirka 300 Premier Inn Hotels im deutschen Markt. 

„Die Großstadt der Zukunft wird aus durchmischten Vierteln bestehen, aus dorfähnlichen Strukturen innerhalb des Stadtgefüges“, glaubt Dr. Michael Hartung, Managing Director und Development Director von Premier Inn Deutschland. Als Gründe nennt er die zunehmende Urbanisierung und Alterung der Gesellschaft. Fast zwei Drittel der Weltbevölkerung wird laut einer Schätzung der Vereinten Nationen bis zum Jahr 2050 in Städten wohnen. Das Statistische Bundesamt prognostiziert einen Anstieg der über Sechzigjährigen in der deutschen Bevölkerung auf über 37 Prozent von aktuell rund 28 Prozent im Jahr 2050. „Die sogenannte Silver Generation will Nähe, Sicherheit und eine medizinische Vollversorgung, was vor allem durch durchgängig belebte, kleine Stadtviertel erzielt werden kann,“ so Hartung. Eine weitere Anforderung an die Stadt der Zukunft sei eine gesunde, lebensfreundliche Umwelt. „Das bedeutet unter anderem kurze Wege für Pendler, großzügige öffentliche Plätze mit viel Grün, aber auch technische Lösungen wie etwa den Temperaturaustausch zwischen unterschiedlich genutzten Gebäuden. Hierfür eignet sich vor allem die fortschreitende Vertikalisierung in Form von Hochhäusern, auch um eine wachsende Flächennutzung zu vermeiden.“ Eine weitere Möglichkeit sei die Aufstockung von bestehenden Einzelhandelsflächen wie Supermärkte oder Fachmarktzentren. 

Auch für die eigenen Standorte von Premier Inn spielt das Thema Mixed-use eine wachsende Rolle, insbesondere da die Hotelmarke ihre Immobilien vorwiegend im Bestand hält. Derzeit prüft Premier Inn unterschiedliche Ideen für ein Projekt am Dortmunder Hauptbahnhof. „Das Grundstück ist für eine Hotelentwicklung alleine zu groß. Deshalb sprechen wir mit Partnern, um ein gemischt genutztes Objekt zu realisieren“, verriet Hartung. 

Immer wichtiger sei außerdem die Einbindung der Stadt und der Anwohner in die Ideenfindung. „Für jeden Standort gelten andere Voraussetzungen, Präferenzen und Einschränkungen. Entsprechend braucht es individuelle kreative Ideen für jedes Projekt statt Schema F“, betonte Hartung. Die Einschränkungen seien dabei nicht nur regulatorischer Art. „Es gibt tatsächlich relativ wenige Projektentwickler, die Mixed-use Objekte realisieren können. Und bis vor kurzem gab es auch seitens der Immobilieninvestoren wenig Interesse. Man wollte Büros für den Bürofonds, Wohnungen für den Wohnfonds; gemischte Gebäude passten nicht ins Schema. Entsprechend war die Finanzierung nicht immer leicht. Das ändert sich zum Glück gerade.“

Premier Inn startete seine Expansion in Deutschland mit einem Hotel in Frankfurt. Anfang 2019 wurde das Premier Inn Hamburg City eröffnet. Voraussichtlich zum Jahreswechsel folgt die Eröffnung des Premier Inn München City (Zentrum). Bis Ende 2020 sollen mindestens 20 Hotels in Betrieb sein, unter anderem in Hamburg, München, Leipzig, Stuttgart und Düsseldorf. Insgesamt verfügt das Unternehmen über 39 gesicherte Standorte. Das Ankaufsteam unter Chris-Norman Sauer ist weiterhin auf der Suche nach Grundstücken, bestehenden Hotels und Konversions-Immobilien in innerstädtischen Lagen der größten Städte Deutschlands.