Die Abhängigkeit der Hotels von Online-Plattformen wächst weiter, der Anteil der Direktbuchungen nimmt ab. Das belegt eine Studie über den europäischen Hotelvertriebs-Markt, die HOTREC zusammen mit der Fachhochschule Westschweiz (HEV-SO Wallis-Wallis) durchgeführt hat.
OTA-Marktführer Booking.com hat seine Dominanz ausgebaut und erreicht in Europa der Studie zufolge einen durchschnittlichen Marktanteil von 66%. Drei Anbieter kontrollieren demnach über 92 Prozent des OTA-Marktes in Europa (in einigen Ländern sogar noch mehr). Der Anteil des Direktvertriebs in der europäischen Hotellerie sank im Jahr 2017 auf 52% aller gebuchten Übernachtungen; 2015 waren es noch 55,2%. Der Anteil der Übernachtungen, die über OTAs vermittelt wurden, stieg dagegen auf 26,1% (2015: 23,1%).
„Die ersten Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass Online-Vermittler mehr und mehr Kontrolle über den Hotelvertrieb gewinnen, die Abhängigkeit der Hotels zunimmt und sich die eigenen unternehmerischen Handlungsspielräume verringern“, kommentiert Markus Luthe, Vorsitzender der HOTREC Distribution Task Force. Und weiter: „Hotels müssen in der Lage sein, die Konditionen und Bedingungen ihrer eigenen Angebote frei festzulegen und über die werbliche Nutzung ihres geistigen Eigentums, zum Beispiel des Markennamens, selbst zu entscheiden.“