HOTREC will „faire Online-Märkte in Europa“

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Der europäische Verband HOTREC unterstützt die von der EU-Kommission in Aussicht gestellten „Schlüsselprinzipien für Vergleichsinstrumente“, die  den Verbraucher unterstützen, Buchungsentscheidungen gut informiert zu treffen, und Hotels vor Schaden bewahren, zum Beispiel durch nicht als Werbung zu erkennende Zahlungen für bessere Ranking-Platzierungen auf solchen Portalen.

Die nun vorliegende Kommunikation zu Online-Portalen greife eine Reihe von Bedenken im Betrieb solcher Plattformen auf, die oftmals nachteilig für Verbraucher und Betriebe in Europa seien, heißt es in einer HOTREC-Mitteilung. Die EU-Kommission erkenne die Bedeutung der Online-Portale als Marktzugangsbarriere insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und deren geringes Gegengewicht zu den dominanten Marktpositionen der Plattformen. Bei  Hotelbuchungen beispielsweise dominierten drei Anbieter den Markt der Online-Buchungsportale, von denen der europäische Marktführer allein 60 Prozent Marktanteil auf sich vereine. HOTREC ist „davon überzeugt, dass die marktbeherrschende Position der Plattformen und der damit verbundene potenzielle Missbrauch eine der Prioritäten für die europäischen Wettbewerbshüter sein muss, um faire Online-Marktbedingungen in Europa sicher zu stellen“. Der Verband begrüßt die Benennung der „unfairen Paritätsklauseln mit schädlichen Auswirkungen für die Verbraucher“, die einen Eingriff in die unternehmerische Freiheit der Betriebe darstellen, Preise und Konditionen zu bestimmen.

Die heute veröffentlichten „Schlüsselprinzipien für Vergleichsinstrumente“ (Key Principles for Comparison Tools) seien ein „bedeutender Schritt vorwärts, um unfaire Praktiken auf Online-Märkten zu unterbinden“, heißt es bei HOTREC. Neben anderen Maßnahmen sollen demnach versteckte Praktiken in Form „bezahlter Rankings“ abgeschafft werden, weil Studien die Vorliebe der Konsumenten belegten, auf vermeintliche „natürliche“ Listungsergebnisse zu klicken. Auch akkurate Verfügbarkeitsinformation (z.B. ob ein Zimmer nur auf diesem Portal oder auch noch anderswo gefunden werden kann) und klare Erläuterungen der Ranking-Kriterien seien Maßnahmen, die im Sinne fairer Marktbedingungen umgehend implementiert werden sollten.

„Die von der Kommission angekündigten Schritte weisen in die richtige Richtung, aber weitergehende Maßnahmen sollten zügig in Angriff genommen werden, um faire Online-Märkte in Europa zu ermöglichen“, erklärt Markus Luthe, Vorsitzender von HOTREC’s Distribution Task Force. „Das Gastgewerbe bleibt besorgt über das Ungleichgewicht zwischen hochgradig konzentrierten Plattformmärkten auf der einen Seite und den stark fragmentierten Marktteilnehmern auf der anderen Seite, die vom Zugang zu diesen Portalen zunehmend abhängig sind“, ergänzt Christian de Barrin, CEO von HOTREC.