Technologie als Kosten-Nutzen-Rechnung 

Technologie als Kosten-Nutzen-Rechnung 

Die Hotellerie steht mit dem Rücken zur Wand: Energiepreise explodieren, Personal ist rar, Warenkosten steigen. Viele Häuser reagieren reflexartig – mit Preisschrauben und Rabattschlachten. Doch wer glaubt, Wirtschaftlichkeit lasse sich allein über den Preis sichern, täuscht sich selbst. Nicht die Gäste treiben die „Geiz ist geil“-Spirale, sondern Hoteliers, die ihre Leistung freiwillig verramschen.

Klar ist: Wer Kosten nicht intelligent steuert, verliert. Technologie zeigt gnadenlos, wo Geld verpufft. Energie-Management-Systeme regulieren Heizung und Klima nach Belegung. Digitale Warenwirtschaft reduziert Lebensmittelverschwendung. Smarte Personaleinsatzplanung spart Überstunden und Leerläufe. Predictive Maintenance repariert, bevor Ausfälle die Bilanz ruinieren.

Genauso entscheidend ist der Vertrieb. Aus einer früher „kontrollierten Abhängigkeit“ von Partnern ist längst eine gefährliche Konzentration weniger Plattformen geworden. Und hier liegt das eigentliche Problem: Viele Hotels glauben immer noch, mit einem Channel Manager und einem PMS sei die Welt in Ordnung. Falsch. Ein Channel Manager kontrolliert nichts – er führt nur aus. Wer seine Hausaufgaben in der Vermarktung nicht macht, dem hilft auch die modernste Technik nicht. Erst wenn Strategie und Struktur klar sind, entfalten integrierte Systeme wie CRS, Business Intelligence und Revenue Management ihre Wirkung: Sie steuern Nachfrage, optimieren Raten und wählen den richtigen Kanal im richtigen Moment.

Technologie ist kein Gimmick, sondern Überlebensstrategie – aber nur auf solidem Fundament. Sie ersetzt nicht die versäumte Arbeit an Positionierung und Vermarktung.

Fazit: Hotels, die auf Hypes setzen, statt ihre Basis zu ordnen, verbrennen Geld. Wer aber seine Hausaufgaben macht und Technologie konsequent als Kosten-Nutzen-Rechnung versteht, gewinnt zurück, was die Branche braucht: Profitabilität, Kontrolle – und die Freiheit, wieder Gastgeber zu sein.