Urlaub im Inland ist für Deutsche Favorit

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Bis zum Ausbruch der Coronakrise verzeichnete der internationale Tourismus einen Boom. Nach Angaben der Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) war 2019 das neunte Jahr in Folge, in dem die globalen Tourismus-Einnahmen anstiegen. Die COVID-19-Pandemie stoppte diesen positiven Trend radikal, wie es im COVID-19-Report von Reply heißt. Für 2020 erwartet die UNWTO einen weltweiten Rückgang an Touristenankünften um 58 bis 78 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die globale Tourismus-Krise spiegelt sich dem Report zufolge deutlich in den Google-Suchen der Verbraucher wider. Seit der Verschärfung der Pandemie im März suchten Verbraucher in Europa und den USA deutlich weniger häufig nach Themen, die mit Urlaub zusammenhängen. Das ergibt eine Auswertung der Google-Suchen britischer, deutscher, französischer, italienischer, spanischer und amerikanischer Verbraucher mithilfe des spezialisierten Suchvolumenanalyse-Tools Quentin von TD Reply. Die Suchen nach Langstreckenreisen im Zeitraum April bis Mai 2020 gingen, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, um rund 51 Prozent zurück, für Kurzstreckenreisen liegt der Wert bei minus 61 Prozent. 

Beim Interesse für heimischen Tourismus gibt es einen klaren Ausreißer: Deutschland. Während in Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und den USA die Suchen nach Reisezielen im eigenen Land zum Teil stark gesunken sind – in Spanien sind es sogar minus 69 Prozent – scheinen die Deutschen sich im Zuge der Pandemie verstärkt dafür zu interessieren. So stieg der Anteil am Tourismus in der Heimat im gesamtdeutschen Suchvolumen im Zeitraum April bis Mai 2020 verglichen mit dem Vorjahr um 57 Prozent. Im Mai 2020 waren die fünf meisten gesuchten Google-Suchbegriffe im Zusammenhang mit Heimaturlaub in Deutschland: „Ostsee Urlaub”, „Nordsee Urlaub”, „Sylt Urlaub”, „Bodensee Urlaub” sowie „Rügen Urlaub.”

Damit ist in Deutschland das Interesse für heimische Urlaubsziele stärker gestiegen, als das Interesse für Kurz- (45%) und Fernstreckenziele (-50%) abgenommen hat. Deutschland befindet in einer guten Ausgangslage, um den eigenen Tourismussektor trotz Pandemie langfristig zu stärken. Ein Grund hierfür könnte der zum jetzigen Zeitpunkt weniger heftige Verlauf der Pandemie im Vergleich zu den anderen Ländern sein. Positive Signale kommen auch aus Italien und den USA: In beiden Ländern steigt das Interesse für Tourismus im eigenen Land in den letzten zwei Wochen kontinuierlich.

Der COVID-19-Report von Reply untersucht die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf verschiedene Bereiche der Wirtschaft. Die aktuelle Ausgabe beleuchtet die Folgen für die europäische und amerikanische Tourismusindustrie. Dabei werden Daten aus den fünf größten europäischen Volkswirtschaften Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien sowie den USA betrachtet.