Vorhang auf für die „Green Lobby“

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Vorhang auf für die „Green Lobby“

Nachhaltiges Handeln ist das Gebot der Stunde, auch in der Hotellerie. Dabei war das Thema noch vor ein paar Jahren nicht mehr als ein Imagefaktor. Nachhaltig galt als politisch opportun, als nice to have. Wirklich relevant für das Business war es nicht. Aber in Zeiten, in denen eine Greta Thunberg die Welt mit Wutreden und Fridays-for-Future-Protesten aufrüttelt, in denen ein EU-weites Einwegplastik-Verbot beschlossen wird, eine in politische Not geratene Bundesregierung eilfertig das Klimaschutzpaket 2030 auf den Weg bringt, das Wetter rund um den Globus Kapriolen schlägt, findet ein gesamtgesellschaftliches Umdenken in bisher kaum für möglich gehaltenem Ausmaß statt. 

Nachhaltigkeit aus seiner Strategie auszuklammern, wird Unternehmen nicht mehr verziehen. „Grüne“ Alibi-Aktionen wie der Hinweis, das Handtuch im Hotelbad doch bitte einen zweiten Tag zu benutzen, reichen nicht mehr, um Gäste von seiner nachhaltigen Absicht zu überzeugen. Besonders die jungen Besucher sind kritisch: 40 Prozent der 18- bis 34-Jährigen achten bei der Wahl des Hotels verstärkt auf Nachhaltigkeit, wie eine Studie der Hotelgruppe Scandic ergab. Wer das Thema nicht konzeptionell angeht, wird im Wettbewerb schon bald ins Hintertreffen geraten. Zumal die großen Buchungsportale längst daran arbeiten, „grünes“ Handeln der Hoteliers für die User ihrer Seiten deutlich sichtbar zu kennzeichnen. 

Wie nachhaltiges Engagement im Einzelfall aussieht, muss jeder Hotelier für sich entscheiden. Fest steht: Der Handlungsbedarf ist groß. Allein den Ausstoß von Kohlendioxid beispielsweise gilt es, erheblich zu reduzieren. Die „International Tourism Partnership“ hat festgestellt, dass die Hotelbranche ihren CO2-Ausstoß – verglichen mit dem Stand 2010 – bis 2050 um 90 Prozent pro Zimmer und Jahr senken muss, um die Ziele des von der weltweiten Staatengemeinschaft geschlossenen Übereinkommens von Paris für klimafreundliches Wirtschaften zu erreichen. Und das ist nur eine von vielen Aufgaben. Sinnvoll ist vor diesem Hintergrund, nachhaltige Vorhaben ganz grundsätzlich in seine Unternehmensstrategie einzuarbeiten.  

Wir von Cost & Logis wollen uns mit der Sache mehr denn je befassen und präsentieren das Format Green Lobby, das wir in der aktuellen Print-Ausgabe von Cost & Logis erstmals und ab jetzt regelmäßig veröffentlichen. Weil wir davon überzeugt sind, dass nachhaltiges Handeln in der Hotellerie auf der Schwelle zur Buchungsrelevanz steht und in naher Zukunft entscheidende Bedeutung bei der Wahl der Unterkunft bekommen wird. Ob nun fleischfreies F&B, Elektromobilität, Solarzellen auf dem Hoteldach oder „grüne“ Gebäude – wir schauen in die vielen Gesichter der Nachhaltigkeit, sprechen mit den Protagonisten „grüner“ Hotellerie und berichten darüber in „Green Lobby“.