„Immer mehr Hotels erkennen die Vorteile automatisierter Abläufe“

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„Immer mehr Hotels erkennen die Vorteile automatisierter Abläufe“

Die hotelbird GmbH bietet Betrieben aus der Hotellerie digitale Services an, die ihre Arbeitsabläufe vereinfachen und ihnen mehr Zeit lassen, sich um die Gäste zu kümmern. Dem jungen Unternehmen ist es schnell gelungen, renommierte Gruppen der deutschen Hotelindustrie von seinen Lösungen zu überzeugen. Cost&Logis sprach mit Gründer und Geschäftsführer Juan A. Sanmiguel über sein Erfolgsrezept, den digitalen Wandel und seine weiteren Pläne. 

Herr Sanmiguel, Sie bieten Hoteliers Software-Lösungen an, die den Betrieben helfen, ihre Prozesse zu automatisieren. Wie sind Sie darauf gekommen?

Wir haben viel Zeit investiert, um die Schwachstellen in den Arbeitsabläufen der Hotels ausfindig zu machen, haben mit zahlreichen Direktoren, Rezeptionisten und Gästen gesprochen. Dabei stellte sich heraus, dass die Prozesse beim Ein- und Auschecken in der Regel ineffizient sind: Mitarbeiter müssen verschiedene Systeme pflegen – das kostet Zeit und Geld. Der zunehmende Mangel an Fachkräften erschwert die Situation zusätzlich. Wir haben daraufhin ein smartes Check-in- und Check-out-System entwickelt: Gäste können über ihr Smartphone schnell und einfach ein- und auschecken, bekommen auch die Rechnung auf ihr mobiles Endgerät und können darüber zahlen. Die Hotelmitarbeiter sind endlich in der Lage, sich auf das Wesentliche konzentrieren – den Service am Gast. 

Können Gäste via Smartphone auch die Tür ihres Zimmers öffnen?

Zwei Wege stehen offen: Der erste ist vollkommen digital. Gäste bekommen einen virtuellen Schlüssel auf das Smartphone, können damit die Tür ihres Zimmers öffnen, ohne sich an der Rezeption anstellen zu müssen. Bedingung dafür ist, dass die Türen der Gästezimmer mit bluetooth-fähigen Schlössern ausgestattet sind. Ist dies nicht der Fall, bekommt der Gast einen QR-Code auf sein Smartphone, geht damit zur Rezeption, verifiziert sich über ein Tablet und bekommt seine Zimmerkarte über ein Ausgabegerät. Rund 70 Prozent unserer Kunden setzen bereits auf die komplett digitale Lösung.

Wie ist die bisherige Resonanz der Hoteliers auf Ihr Angebot?

Überwältigend! Die Branche befindet sich im digitalen Wandel. Hotelgruppen wie zum Beispiel Lindner, Steigenberger, H-Hotels, IntercityHotels, IBB Hotels, Novum, Arthotel ANA, Super 8, Leonardo, Fleming’s, Rilano und Achat Hotels gehören bereits zu unseren Kunden. Wöchentlich kommen weitere Abschlüsse und Hotels hinzu. Insgesamt sind mittlerweile rund hundert Häuser mit unseren Lösungen ausgestattet. Gemeinhin unterschreiben Ketten mit uns Verträge über ein Erstprojekt, um das System zu testen. Dann folgt in der Regel ein Rahmenabkommen, das auch die restlichen Häuser der Gruppe einbezieht.

Online-Check-in, per Smartphone die Zimmertür öffnen, Online-Check-out, Rechnung per E-Mail – wie progressiv sind Deutschlands Hotels?

Die Hotellerie ist, wenn es um Digitalisierung geht, eine eher zurückhaltende Branche. Noch immer gibt es eine ganze Reihe von Betrieben, die an der Rezeption nicht unbedingt etwas ändern möchten. Motto: Funktioniert doch irgendwie immer noch. Wer sich vergleichbare Entwicklungen in anderen Branchen ansieht, der weiß aber, wo die Reise hingeht. Ein Beispiel: Heute kann sich kaum noch ein Mensch vorstellen, in eine Bankfiliale zu gehen, um Geld zu überweisen. Und die Digitalisierung macht auch vor der Hotellerie nicht halt. Immer mehr Hoteliers erkennen, dass die Automatisierung von Prozessen zum Vorteil für ihre Gäste und ihre eigenen Arbeitsplätze ist.  

Wie weit ist es noch, bis sich das Digitale in der Hotellerie in der Breite des Marktes durchsetzen wird?

Die Entwicklung schreitet schnell voran. Ketten führen die Bewegung an, haben ihre Häuser oft in den Metropolen der Republik und Gäste, die digitale Services erwarten. Sie sind diese Standards aus anderen Branchen gewohnt – vom Fliegen, wenn sie ein Taxi bestellen etc. Getrieben wird der Wandel aber auch durch die wirtschaftliche Situation der Hotelbetriebe: Die Kosten für den Online-Vertrieb, für Pacht und Personal steigen. Automatisierung von Prozessabläufen bietet Ihnen die Chance, die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken.   

Welchen Problemen sehen Sie sich als Unternehmen gegenüber, Ihre Lösungen in der Branche salonfähig zu machen?

Wir mussten zunächst auf den bestehenden Property Management Systemen (PMS) aufbauen, die teilweise komplex und veraltet sind, mussten mit PMS-Partnern Schnittstellen entwickeln, um mit den Systemen kommunizieren zu können. Das war unsere größte Herausforderung, hat viel Zeit und Geld gekostet. Heute haben wir durchgängig Zwei-Wege-Schnittstellen und können die Prozesse automatisieren.  

Sie sind zuletzt stark gewachsen. Wie sieht die weitere Entwicklung von hotelbird aus?  

Wesentlich ist, dass unsere technologische Plattform und die Infrastruktur dahinter flexibel, modern und effizient sind. Der nächste Schritt in diese Richtung ist eine einfache Open API, also eine Anwendungsprogrammier-Schnittstelle. Wir haben viele Anfragen von größeren Hotelketten, die unsere digitalen Services auf ihrer eigenen Plattform integrieren wollen. Außerdem können andere Partner des Hotels einfacher in eine reibungslose Guest Journey eingebunden werden.

Rund hundert Hotels verfügen über Ihre Lösungen. Wie viele sind in Zukunft möglich?

Wir möchten unsere Marktführerschaft in Deutschland ausbauen und viele tausend Hotels mit unseren Services ausstatten. Ab 2020 wollen wir europaweit expandieren und neue Märkte erschließen.  

Die hotelbird GmbH

… entwickelt innovative Software-Lösungen für die Hotelbranche mit dem Ziel, Prozesse zu digitalisieren und automatisieren. Das 2015 gegründete Unternehmen digitalisiert dabei den gesamten Kommunikationsprozess zwischen Rezeption und Gästen – vom Online-Check-in über den Zimmerschlüssel bis zur Bezahlung und dem Check-out. Hoteliers senken ihre Prozesskosten und entlasten ihre Mitarbeiter an der Rezeption. hotelbird hat seinen Sitz in München und beschäftigt derzeit 25 Mitarbeiter – www.hotelbird.com