Hotel-Investment in Deutschland: Boom-Town München

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Hotel-Investment in Deutschland: Boom-Town München

Mit einem Volumen von fast 4,2 Milliarden Euro durchbrechen Hotel-Investments in Deutschland zwar das dritte Jahr in Folge die Schwelle von vier Milliarden Euro, verfehlen den Rekord aus dem Jahr 2016 aber um knapp ein Fünftel, wie aus einer Analyse von BNP Paribas Real Estate hervorgeht. Verantwortlich für den Rückgang ist den Worten von Alexander Trobitz, Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate GmbH zufolge das Portfolio-Segment, in dem sich das Volumen gerade einmal auf rund die Hälfte des Wertes 2016 beläuft. Trobitz: „Neben einer geringeren Anzahl von Transaktionen schlägt auch zu Buche, dass mit dem Interhotel-Portfolio im Jahr 2016 ein besonders großes Paket den Eigentümer wechselte.“ Bei einzelnen Hotelverkäufen ergibt sich sich ein anderes Bild: Sie legen trotz einer leicht geringeren Zahl von Verkäufen um zwei Prozent auf 3,1 Milliarden Euro zu.

An den acht großen Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart) summieren sich die Hotel-Investments BNP Paribas Real Estate zufolge auf rund 3,14 Milliarden Euro und sind damit im Vorjahresvergleich nahezu stabil geblieben. Am meisten investiert wurde mit rund 934 Millionen Euro in Münchener Assets, die gleichzeitig den mit Abstand höchsten Zuwachs verzeichnen konnten (+122 Prozent). Mehr als 20 Hotels wechselten hier in den vergangenen zwölf Monaten den Eigentümer, deutlich mehr als in jeder anderen Stadt. Das größte unter ihnen war das Holiday Inn Munich City Center, das für fast 190 Millionen Euro an den dänischen Pensionsfonds ATP und einen institutionellen Investor aus den Niederlanden ging. Auch die Hauptstadt verzeichnet mit 790 Millionen Euro mehr Investments als im Vorjahr (+14 Prozent), unter anderem mit einigen prominenten Transaktionen wie dem Motel One Berlin-Upper West, das im Rahmen eines Portfolios von RFR an Signa Prime Selection ging. Hamburg liegt auf Rang drei mit 515 Millionen Euro und ist der einzige Standort, der noch eine Umsatzsteigerung verzeichnen konnte (+36 %). Im Wesentlichen ist dies dem Verkauf des Radisson Blu am Dammtor zu verdanken. Frankfurt (452 Millionen Euro), Düsseldorf (157 Millionen Euro), Köln (119 Millionen Euro) und Stuttgart (65 Millionen Euro) verzeichnen dagegen Rückgänge zwischen 19 und 66 %.

„Die guten konjunkturellen Rahmendaten wie die positive Entwicklung der Beschäftigung und der anhaltende Trend zu Kurztrips werden auch weiterhin ein stabiles Umfeld für Hotel-Investments bilden. Nach wie vor zählen diese zu den beliebtesten Immobilienanlagen, gerade auch aufgrund des Renditevorsprungs gegenüber „traditionelleren“ Formen wie Büro-Investments. Ein Engpass bleibt aber die Angebotsseite: Bereits heute wird die hohe Nachfrage erheblich durch Projektentwicklungen bzw. Forward Deals gedeckt: Rund ein Viertel des Volumens entfällt auf Projektierungen und Hotels im Bau. Dazu kommt ein nicht unerheblicher Anteil von Hotels, die erst kürzlich fertiggestellt wurden. Ohne die gute Bautätigkeit wäre das Ergebnis demnach deutlich niedriger. Für 2018 sollte dennoch das erneute Erreichen der 4-Mrd.-€-Grenze das Ziel sein“, so Alexander Trobitz.