Die Ausdehnung der täglichen Wochenarbeitszeit auf bis zu 13 Stunden und die Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes, wie es der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) und der Dehoga Saarland fordern, lehne die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) strikt ab, hat der stellvertretende NGG-Vorsitzende Guido Zeitler erklärt. „Das Arbeitszeitgesetz und die Tarifverträge für das Gastgewerbe lassen sehr flexible Arbeitszeiten zu. Innerhalb definierter Korridore sind variable Arbeitszeiten am Tag, in der Woche oder im Monat möglich. Daher führen die Arbeitgeber die Debatte nicht ehrlich“, hat Zeitler dem Dehoga vorgeworfen. Den Arbeitgebern gehe es ausschließlich darum, die Menschen täglich länger und wöchentlich bis zu 78 Stunden arbeiten und damit die seit Jahren gelebte ungesetzliche Praxis der oft unbezahlten Mehrarbeit legitimieren zu lassen. „Alle gesicherten arbeitsmedizinischen Fakten sprechen klar gegen so lange Arbeitszeiten. Deshalb ‚Hände weg vom Arbeitszeitgesetz‘, das dem Schutz der Gesundheit der Beschäftigten dient“, so der NGG-Vize.
Statt die Arbeitszeit für die Beschäftigten weiter zu verschlechtern, solle die Branche, nicht nur im Saarland, endlich einen wirklichen Richtungswechsel hin zu besseren Arbeitsbedingungen machen. Dazu gehöre die Einhaltung der bestehenden tariflichen und gesetzlichen Regelungen, gesunde Arbeitszeiten und deutliche Einkommenszuwächse.