Hotel-Business in Deutschland brummt!

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Hotel-Business in Deutschland brummt!

Das deutsche Beherbergungsgewerbe blieb auch in der ersten Hälfte des Jahres 2016 auf solidem Wachstumskurs. Nach den vorläufig veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 im deutschen Beherbergungsgewerbe (inkl. Camping) 199,2 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste erfasst, was einem Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Der Hotelverband Deutschland (IHA) legte dazu ergänzend sein jährliches Sommerkonjunkturbarometer vor – ebenfalls mit erfreulichen Ergebnissen: Übernachtungen, Auslastung, Umsatz und Beschäftigung erreichten allesamt neue Spitzenwerte.

„Die Ursachen dafür sind vielfältig“, kommentiert Otto Lindner (Foto), Vorsitzender des Hotelverbandes Deutschland (IHA). „Die deutsche Wirtschaft wächst solide, das Reiseland Deutschland zieht immer mehr ausländische aber auch inländische Gäste an und die heimische Hotellerie punktet mit einem herausragend gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.“ Lindner warnt allerdings auch vor zu großer Euphorie: „Die positiven Kennziffern sind noch kein Garant für positive wirtschaftliche Betriebsergebnisse. Der Hotelmarkt ist trotz der positiven Ergebnisse von Überkapazitäten geprägt. Wir erleben derzeit eine beispiellose Konsolidierungswelle. Die Unternehmens- und Markenkonzentration nimmt zu. Mehr denn je zählen ein klares Profil und eine konsequente Positionierung. Zudem gilt es, die Balance zwischen den Chancen und Risiken der Digitalisierung zu finden, unfaire Marktpraktiken im Online-Vertrieb zu bekämpfen, die Mitarbeiterführung an die gesellschaftliche Realität anzupassen und die Zukunftsfähigkeit unserer Ausbildungssysteme in Angriff zu nehmen. Dabei kommt es auch auf wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen an. Vor weiteren Reglementierungen und Kostenbelastungen, wie sie zum Beispiel das neue Pauschalreiserecht mit sich zu bringen droht, können wir nur warnen.“

Laut dem IHA-Konjunkturbarometer konnten bei den hotelspezifischen Kennziffern wie Zimmerauslastung, Zimmerpreis und Zimmerertrag über alle Segmente hinweg Zuwächse erreicht werden. Die Daten basieren dabei auf dem Hotelbenchmark von MKG Hospitality. An letzterem nehmen größere Hotels in Städtedestinationen überproportional häufig teil, sodass die Ergebnisse für die Hotellerie im engeren Sinne, jedoch nicht für den deutschen Beherbergungsmarkt in seiner gesamten Bandbreite als repräsentativ gelten können.

Nach dieser Auswertung erzielten die Hotels in Deutschland von Januar bis Juni 2016 eine durchschnittliche Zimmerauslastung von 69,0% (+1,7%) und steigerte ihren Zimmerertrag (RevPAR) um 5,2% auf 63 Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der durchschnittliche Netto-Zimmerpreis (ohne Mehrwertsteuer und ohne Frühstück) stieg auf 92 Euro (+3,4%).

Auch im europäischen Vergleich erwies sich die Entwicklung in Deutschland im ersten Halbjahr 2016 als erfreulich: Europaweit wurde ein Anstieg der Zimmerauslastung von 0,3% auf 67,5% gemessen. Der Netto-Zimmerpreis stieg im europäischen Durchschnitt um 1,4% auf einen Wert von 93 Euro, sodass die deutschen Hotelpreise nur noch minimal unter dem europäischen Durchschnitt liegen.

In Bezug auf den Zimmerertrag (RevPAR) konnte die deutsche Hotellerie mit einem Zuwachs von 5,2% ihre durchschnittlichen Erträge pro Zimmer deutlich stärker steigern als der europäische Durchschnitt (+1,7%). Ein Blick auf die absoluten Zahlen zeigt, dass der RevPAR in Deutschland mit 63 Euro, erstmals seit dem Jahr 2006, dem Jahr der Fußball WM in Deutschland, über dem europäischen Durchschnittswert von aktuell 62 Euro liegt.

Laut der amtlichen Statistik nahmen die Übernachtungen in Hotels, Hotels garnis, Gasthöfen und Pensionen von Januar bis Mai um 4,3% auf 101,6 Millionen zu. Mit einem Plus von 4,4% stieg die Anzahl der Übernachtungen inländischer Gäste in der klassischen Hotellerie erstmals seit langem wieder stärker als die Zahl der ausländischen Übernachtungen (+4,1%). Der Umsatz im Beherbergungsgewerbe legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Januar bis Mai) nominal um 5,5%, inflationsbereinigt (real) um 4,1% zu.

Positive Zahlen meldet auch die Bundesagentur für Arbeit: Von Dezember 2014 bis Dezember 2015 entstanden 11.265 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im deutschen Beherbergungsgewerbe – das ist ein Plus von 4,1%. In der Gesamtwirtschaft betrug der Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im gleichen Zeitraum 2,5%.

Das IHA-Konjunkturbarometer basiert auf Angaben des Statistischen Bundesamtes (Übernachtungen und Umsatz), der Bundesagentur für Arbeit (Beschäftigte) und dem Hotelbenchmark von MKG Hospitality (Zimmerauslastung, Zimmerpreis, RevPAR). An letzterem nehmen größere Hotels in Städtedestinationen überproportional häufig teil, sodass die Ergebnisse für die Hotellerie im engeren Sinne, jedoch nicht für den deutschen Beherbergungsmarkt in seiner gesamten Bandbreite als repräsentativ gelten können.

Das IHA-Hotelkonjunkturbarometer „Sommer 2016“ steht auf der Internetseite des Hotelverbandes unter www.hotellerie.de in der Rubrik „News“ zum kostenlosen Download zur Verfügung.